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Das Huhn
Ich darf 2 (in Worten: zwei) Hühner mein Eigen nennen. Diese habe ich so ins Herz geschlossen, dass ich mich berufen fühle hier Wissenswertes über das Huhn zu veröffentlichen (hierzu auf das nebenstehende Bild klicken).
Da ich diese Informationen aus der Quarks & Co Sendung vom 27. Februar 2013 gestohlen habe (Ranga Yogeshwar und der WDR werden mir hoffentlich verzeihen), sind die Informationen gut, unterhaltsam, aber nicht sehr ausführlich.
Bewust habe ich kritische und verabscheuungswürdige Szenen im Zusammenhang mit der Aufzucht und Verarbeitung von Hühnern rausgeschnitten. Dauer des Filmbeitrages: 9 Minuten.

(Nachfolgender Artikel habe ich auf 5mls.com gefunden. Hier kann man kostenlos und ausführlich mehrere Fremdsprachen online erlernen. Ich nutze diese Seite seit vielen Jahren und kann sie nur empfehlen)


Was war zuerst da: Die Henne oder das Ei?
Oft wird versucht, diese Frage als Beispiel dafür zu nennen, dass Manches nicht beantwortet werden kann. Jedoch fälschlicherweise: In Wahrheit ist dieses Problem seit Langem von der Wissenschaft gelöst.
Zur seriösen Beantwortung der Frage ist es notwendig, sich als Erstes die Eckdaten vor Augen zu führen: "Henne" bezeichnet das Weibchen bei den Hühnern. Das bei uns in Mitteleuropa heimische Haushuhn (Gallus Gallus Domesticus) ging durch Züchtung aus dem Burma-Bankivahuhn ab, einem in Südostasien beheimateten Wildhuhn. Dieses Wildhuhn wurde ab dem sechsten Jahrtausend vor Christus - anfangs in China - domestiziert. Durch die Züchtung nahm die Flugfähigkeit des Vogels gegenüber dem Bankivahuhn deutlich ab. Das Bankiahuhn ist auch - anders als das Haushuhn - relativ mobil, die Hühnerschar zieht von Zeit zu Zeit weiter.
Das Haushuhn ist ein bodengebundener Vogel der nur noch kurze Strecken fliegend zurück legt. In freier Wildbahn lebt es in Scharen von zirka 20 bis 50 Tieren, in denen auch mehrere Hähne vertreten sein können. Es wendet zirka die Hälfte des Tages für die Nahrungssuche auf und frisst vor allem Gras, Körner, Würmer, Schnecken und Insekten.
Eine junge Henne kann nahezu jeden Tag ein Ei legen. Wenn ihr die Eier weggenommen werden, legt sie immer weiter Eier. Kann sie die Eier behalten legt sie solange, bis das "Gelege" komplett ist (zirka 10 bis 15 Eier). Danach beginnt sie die Eier auszubrüten und legt keine weiteren mehr.
Die Henne legt übrigens auch ohne Hahn Eier. Diese sind dann nicht befruchtet - es können daraus keine Küken entstehen. Zur Paarung: Je weiter oben sich ein Hahn in der Hackordnung der Schar befindet, desto öfter kommt er bei der Paarung zum Zug. Nach der Begattung kann die Henne bis zu drei Wochen befruchtete Eier legen. Ein komplett befruchtetes Gelege geht sich somit nach einem Begattungsvorgang locker aus.
Wenn die Henne ein Piepsen von den - noch in den Eiern befindlichen Küken - vernimmt, beantwortet sie diese mit Glucklauten und animiert die Küken damit dazu, mit dem Schnabel ein Loch in die Eischale zu pecken. Bei diesem handelt es sich vorerst nur um ein kleines Luftloch, durch das das Küken atmen kann. Es bleibt danach noch bis zu 24 Stunden im Ei und verspeist die dort verbliebene Nahrung - das Eiweiss. Erst danach vergrößert es das Luftloch, um schließlich schlüpfen zu können.
Was war also zuerst da, die Henne oder das Ei? Ausgehend von der Evolutionstheorie nach Charles Darwin hat sich die Gruppe der Hühnervögel - zu der das Haushuhn genauso gehört wie das Bankivahuhn - aus ihrer evolutionären Vorgängerart entwickelt. Bei Funden im heutigen US-Bundesstaat Texas konnte ein Vertreter der Vorgängerart identifiziert und datiert werden. Dieser als Austinorni Lentus bezeichneter Vogel lebte zirka vor 85 Millionen Jahren (zum Vergleich: Den Homo Sapiens gibt es seit ungefähr 2,4 Millionen Jahren).
Betrachtet man den genetischen Code eines Huhnes, so ist dieser identisch mit dem des Eies, aus dem es geschlüpft ist (genauso wie der genetische Code eines erwachsenen Menschen mit jenem identisch ist, den er als Kind aufwies). Im Gegensatz dazu ist der genetische Code eines Hühnereis nicht mit jenem der es legenden Henne identisch - diese sind lediglich verwandt (so wie eine Mutter mit ihrem Kind verwandt ist).
Es gab somit eine Zeit, zu der es auf der Welt keine Hühnervogel gab - kein Lebewesen wies damals genügend Merkmale auf, um es der Gruppe der Hühnervögel zuordnen zu können. Dann, eines Tages, erblickte der erste Hühnervogel das Licht der Welt. Er wurde von einem Vogelpaar gezeugt, welches genetisch den Hühnervögeln sehr nahe kam. Aber erst ihr Nachkomme hat die Kriterien ganz erfüllt. Da dieser erste Hühnervogel den gleichen genetischen Code aufwies wie das Ei, aus dem er geschlüpft ist, lautet die Antwort: Zuerst war das Ei da.
Diesem ersten Entstehen eines Hühnervogels sind mit großer Wahrscheinlichkeit binnen kurzer Zeit sehr viele weitere Exemplare gefolgt von anderen Eltern aus der Vorgängerart. Die ersten Hühnervögel lebten dann über einen sehr langen Zeitraum zusammen mit Vertretern ihrer Vorgängerart, und waren mit diesen natürlich untereinander fortpflanzungsfähig. Da die Hühnervögel aber etwas besser an die Umwelt angepasst waren als der Austinorni Lentus, wurde deren Anteil am Bestand sukzessive größer, während der Vorfahre langsam ausstarb. Diese Ausführungen gelten in gleicher Weise für alle neu entstandenen Arten: Betrachtet man die Entwicklungsgeschichte einer Tierart, so war diese ständigen Änderungen unterworfen - Evolutionsanpassungen aufgrund von Veränderungen der Umweltbedingungen und der Bestände von konkurrierenden Tierarten. Die Ahnen jedes heute lebenden Tieres gehörten im Verlauf der Entwicklungsgeschichte verschiedenen - zumeist ausgestorbenen - Vorgänger-Tierarten an.